Venedig 2006, Bilder von der Lagune von Otto Buchegger Tübingen

VENEDIG LAGUNE 2006

Da die Venedig Seite mit den Hauptattraktionen im Zentrum sehr oft angeklickt werden, kamen auch immer wieder Fragen zu den anderen Plätzen in der Lagune auf. Im November 2006 habe ich mich deshalb entschlossen, auch dazu ein Seite ins Netz zu legen, mit dem Schwerpunkt im Süden der Lagune von Venedig.

Lagune von Venedig

Touristisch ist die Lagune nur im Sommer empfehlenswert, im Spätherbst und im frühen Winter mindert starker Nebel das Vergnügen. Im Winter kann es ausgesprochen kalt werden und durch die stets hohe Luftfeuchtigkeit in der Lagune muss man schon wirklich warm angezogen sein, um sich wohl zu fühlen.

Pellestrina, auf der Fähre nach Chioggia

Aber die Medien entdecken zunehmend den Reiz dieser Landschaft und gerade wer Donna Leons "Das Gesetz der Lagune" (TV Film aus 2006) gesehen hat, wird vielleicht Lust spüren, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Pellestrina, Bus 11 bereit für die Rückfahrt zum Lido

Die Lagune ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen und man kann das Auto zuhause lassen. Lediglich für Besuche ganz im Süden (Chioggia und Sottomarina) erweist sich das eigene Auto als ganz praktisch.

Berufs- und Ausflugsverkehr in der Lagune von Venedig

Um es ganz klar zu sagen, als Ziel einer Reise (*** nach Guide Michelin) ist nur Venedig selbst interessant. Aber wer länger in Venedig bleiben muss, Abwechslung oder Einsamkeit sucht, seine Ruhe haben will, oder dem Radsport frönen oder im Meer schwimmen will, stimmungsvolle Fotos braucht oder selbst auf Bootstour gehen will, der wird auch die Umgebung Venedigs sehen wollen.

Pellestrina, Werften

Die Menschen der Lagune leben nicht nur von Tourismus und Events, Landwirtschaft, Fischfang und Muschelzucht, sondern es gibt hier auch eine ansehnliche Industrie, z.B. Schiffsbau, Chemie (in Mestre) und Glasproduktion (in Murano). Man sollte als Ortsfremder also vorsichtig sein, wenn man die Früchte des Meeres selbst pflücken will.

Die beiden Ablegestellen für Bootsfahrten in die Lagune sind Fondamente Nove für Cimitero, Murano, S. Erasmo, Burano, Torcello und S. Zaccaria für den Lido und Punta Sabbioni. Sie erreicht man leicht von der zentralen Ankunftstellen Piazzale Roma oder Ferrovia über diverse Bootslinien.

Eine direkte Verbindung gibt es zum Lido mit den Linee 1 oder 82, oder der Auto-Fähre (Linea 17) vom Tronchetto, der Park-Insel. Da es immer wieder Änderungen gibt, kann man sich verbindlich erst vor Ort informieren. Tickets muss man im Normalfall vor Fahrtantritt kaufen und extra entwerten.

Hat man einen Termin, dann sollte man unbedingt auf die Fahrtzeiten achten. Es dauert meist länger auf dem Wasser, als man es vom Lande gewohnt ist. Und ein Flug oder Zug ist dann schnell versäumt und es wird dann sehr teuer. Toiletten gibt es nur auf den großen Fähren, die Vaporetti verfügen darüber nicht. Es gibt auch meist direkt an den Bootsanlegstellen keine Toiletten, dazu muss man entweder die nächste Bar aufsuchen oder die meist gut ausgeschilderte öffentliche Toilette in der Nähe aufsuchen (1 € Gebühr).

Lido, Gran Viale Santa Maria Elisabetta, Kiosk und Öffentliche Toilette

Bus 11 fährt von der Piazzale S.M. Elisabatta fast den ganzen Lido ab. Ohne auszusteigen fährt man dann 5 Minuten auf der Fähre zwischen Alberoni und Santa Maria del mara. Weiter geht es dann auf der Insel Pellestrina von S. Pietro in Volta bis zur Fähre nach Chioggia, in die man umsteigen muss. Insgesamt ist man so etwa 70 Minuten unterwegs.

Etwa genau solange fährt man über Land mit dem blauen Schnellbus des ACTV vom Piazzale Roma über Mestre nach Chiogga und Sottomarina. Aber diese Fahrt ist eher langweilig, außer man will einmal die Petrochemie Anlagen aus nächster Nähe sehen oder man hat es eilig.

Vielleicht sollte ich hier noch anfügen, dass ich nach mehreren wirklich schlechten Erfahrungen keine Fahrten mit der Alilaguna mehr mache.

Einen ganz anderen Zugang zur Lagune von Venedig bekommt man mit dem Hausboot. Auch ohne Bootsführerschein bekommt Charterboote z.B. in Chioggia bei der Rendez-Vous Fantasia. Ohne aufs freie Meer zu müssen, kann man z.B. bis Treviso oder gar nach Grado schippern, oder nach Padua. Reizvoll ist auch die Pomündung oder der Po selbst.

Hausboot Vermietung

Aber Achtung, es gibt einige schwerwiegende Einschränkungen bei der Bootsfahrt und der Traum mit dem Hausboot einmal den Canal Grande entlang zu fahren, wird für immer unerfüllt bleiben müssen.

Aus eigener Erfahrung mit Hausbooten weiß ich, dass zumindest ein Skipper, d.h. ein Mensch mit grundlegenden Kenntnissen der Seefahrt, vor allem auch der Navigation und der Wetterkunde, der auch Italienisch und Englisch kann, dabei sein sollte. Auch wenn die Lagune stellenweise sehr seicht ist, ungefährlich ist sie deshalb keinesfalls, ganz im Gegenteil.

Fischer Denkmal auf der Isola dell Unione zwischen Chioggia und Sottomarina

Aber mit einer kleinen Gruppe wird das Vergnügen erschwinglich und da es in Italien nicht sehr viele Kanalrouten gibt, werden vor allem Naturfreunde diese Fahrten als einzigartiges Erlebnis zu schätzen wissen. Charterboote werden nicht umsonst als "Camping in seiner schönsten Form" angepriesen. Mehr dazu, auch zu den Nachteilen, auf meiner Caorle Seite.

Ausflugsboote zum Fischen

Es gibt auch an mehreren Orten (z.B. auch in Chioggia) die Möglichkeit zum Fischen auf die Adria mit zu fahren. Ist vielleicht auch interessant, aber sicherlich (im Gegensatz zum Hausboot) nicht unbedingt für jedermann geeignet.

Bildergalerie

Die Fotos wurden von Otto Buchegger mit einer Digitalkamera Canon A710 IS im November 2006 aufgenommen. Den Platz dafür stellt die älteste Tübinger Internetfirma Heindl-Internet zur Verfügung.