Das Zentrum Lissabons besteht aus vier großen Plätzen im Tal zwischen dem Bairro Alto im Westen und dem Castelo Sao Jorge im Osten, nämlich Restauradores, Rossio (genau Praça D. Pedro IV), Praça da Figueira und Praça Martim Moniz.
Rossio
Hotels in diesem Bereich sind für Kurzreisen vorzuziehen, weil die Anreise (z.B. mit dem Aerobus) einfach und preiswert ist und weil von dort auch die meisten Metro, Bus-, Bahn- und Strassenbahnlinien abgehen, die man benützen wird.
Restauradores
Ich selbst habe mich für die 2 Sterne Grande Pensão Alcobia entschieden und war damit zufrieden. Ausschlaggebend für die Wahl war die Lage im Zentrum (zwischen Figueira und Castelo) und der Preis von weniger als 50 für ein großes Einzelzimmer.
Figueira und Castelo
Mein Zimmer in diesem Nichtraucherhotel war angenehm (307), weil ich wenige direkte Nachbarn hatte. Wie man für zwei Sterne erwarten muss, war es aber hellhörig und wenn jemand auf dem Gang vorbeiging, wackelte mein Nachttisch. Ob man mit der Pension zufrieden ist, hängt also von der Zimmerlage ab. Aber ich habe mit Ohrenstopfen bestens geschlafen.
Ein chinesischer Supermarkt ist direkt ums Eck. Imbissmöglichkeiten gibt es direkt neben dem Hotel. Sehr freundliche Rezeption, die auch den Meldezettel für mich ausgefüllt hat (das ist mein Test dafür). Großer Frühstücksraum, für den Preis ein opulentes Frühstück. Das Badezimmer war besser ausgerüstet als mein 4 Sterne Bad in Mallorca. Ein Gratissafe steht zur Verfügung, leider kein Gratisinternet.
Zwei wirkliche Nachteile muss ich leider erwähnen: Die Heizung funktioniert nur über die Klimaanlage (d.h. durch Gebläse), ist also nichts für empfindliche Augen. Einen Lift gibt es erst, wenn man sich zwei hohe Stockwerke zu Fuss vorgekämpft hat. Viele deutschsprechende Touristen. Ich würde diese Pension wieder wählen, falls ich nochmals nach Lissabon kommen sollte und die Preise gleichgeblieben sind.
Die Einheimischen rümpfen bei der Adresse die Nase. Es scheint mitten im Nuttenviertel zu liegen. Aber das hat mich nicht gestört, am Abend gehe ich nicht mehr aus. Für eine Schülergruppe aber ist es vielleicht nicht die richtige Lage.
Hotel Mundial
Wer mehr ausgeben will, eine ähnliche zentrale Lage haben das Hotel Mundial (4 Sterne) und die Evidencia Tejo (3 Sterne), beide in unmittelbarer Nachbarschaft.
Vip Eden
Nobel wohnt man im VIP Eden, einem ehemaligen Kino-Theater, mit einem Pool über der Stadt. Im Erdgeschoss ist allerdings das vielbesuchte Bürgerbüro. In der Fressgasse Rua das Portas de Santo Antão liegt die Lieblingspension meiner Stadtführerin, die Residencial Florescente.
Residencial Florescente
Ich selbst buche gerne über HRS, weil die Stornierung dort problemlos funktioniert, die meisten Buchungen aber kommen via booking.com, weil die am meisten Werbung machen, wurde mir gesagt. Achtung, wer vom Standard Doppelbett abweichen will, muss es beim Buchen angeben.
Trinkwasser in den Hotels ist genießbar, aber nicht wirklich gut. Steckdosen sind wie in Deutschland oder Österreich.
Die portugiesische Küche ist deftig und einfach, am besten mit deutscher Hausmannskost zu vergleichen: Viel Fisch und Fleisch, kräftig gewürzt. Raffinesse findet man höchstens bei den Nachtischen, den Mehlspeisen, wie die Österreicher sagen. Bis auf einige Essen mit meiner Reiseführerin habe mich daher chinesisch ernährt (z.B. Wok Oriental), mit viel Gemüse und viel Obst.
Wie in jeder anderen westlichen Großstadt gibt es auch hier alle Fast-Food- Ketten, sogar eine deutsche Variante, "Kurz und Gut" im Campo Pequeno, die ich bisher nicht kannte (und auch nicht ausprobiert habe, es waren Würstchen in verschiedener Form).
Kurz und Gut
Auch auf die Gefahr, dass meine Tipps schnell veralten, will ich doch zwei angeben. Erstens die Casa do Alentejo in der Fressgasse Rua das Portas de Santo Antão, 58. Ist in jedem Fall einen Besuch wert, selbst wenn man nur schauen will: ein Gebäude aus einer anderen Zeit. Die Restaurants sind im ersten Stock!
Casa do Alentejo
Zweitens das vegetarische Restaurant Jardim doSentidos in der Rua da Mãe d'Água, nº 3, direkt neben dem sehr schönen kleinen "Park der Freude" (Praça da Alegria), mit dem Eingang an der prachtvollen Avenida da Liberdade. Allerdings sollte es beim Besuch so warm sein, dass man im Freien sitzen kann!
Jardim doSentidos
Den Kaffee trinkt man stilgerecht im Bairro Alto, der pittoresken Oberstadt. Dort isst man dann auch am Abend bei trauriger Fadomusik und falls man sich dabei langweilt, kann man auch nebenbei mit dem Netbook im Internet surfen, denn nur dort habe ich die wenigen Hotspots gesehen, die Lissabon zu bieten hat.
Bairro Alto
www.euxus.de/lissabon-hotel-restaurants.html