Durch seine Hügel und die Lage am Wasser sind Verkehrsmittel in Lissabon immer eine Herausforderung gewesen. Und ich habe den Eindruck, man war auf jede Neuerung so stolz, dass man sie auch weitergeführt hat, wenn ihre besten Zeiten eigentlich vorüber waren. So ist Lissabon ein lebendiges Museum für Verkehrstechnik geworden und wer sich für diese Branche interessiert, muss die Stadt und ihre Verkehrseinrichtungen gesehen haben.

Brücke über den Tejo

Vorortzug

Am auffälligsten für die Touristen sind die alten Straßenbahnen. Ich kenne ähnliche Modelle noch aus der Nachkriegszeit aus Linz oder Wien, dort sind sie längst aus dem Verkehr verschwunden. In Lissabon leisten sie immer noch ihre Dienste, nicht nur für die Touristen.

Linie 28

Es gibt mehrere Linien, die auffälligste und die größte Sehenswürdigkeit ist die Linie 28. Sie startet vom Martim Moniz (vor dem Hotel Mundial), schlängelt sich noch Osten den Berg hoch einmal ums Castelo (durch die Stadtteile Graça und Alfama), vorbei an Aussichtspunkten (miradores) und der Wehrkathedrale Sé de Lisboa, hinunter ins Tal (Baixa), fährt nördlich der Praça Comercio vorbei und dann wieder hoch ins Bairro Alto. Ich habe immer geglaubt, dass die Pöstlingbergbahn in meiner Heimatstadt Linz die steilste Adhäsionsbahn der Welt ist, aber speziell beim Anstieg auf Bairro Alto kommen mir da Zweifel. Weiter geht es dann bis zum Friedhof Cemeterio dos Prazeres, wo sie dann den Rückweg antritt, der gelegentlich die gleichen Straße, aber wenn es eng wird, auch andere Straßen nimmt. Die Fahrtdauer ist undefiniert, sie hängt im wesentlichen davon ab, wie gut die Straßenbahn durch Engstellen oder Behinderungen durch parkende Autos durchkommt.

Praça da Figueira

Am Tejoufer hat man dann das Gegenstück dazu, moderne Straßenbahnen und Busse, die die Strassenbahnfahrbahnen nutzen. Mit ihnen kommt man z.B. nach Belem.

Metrogleise

Meist unter der Erde verbinden 4 Metrolinien (Grün, Blau, Rot und Gelb) Stadtteile. Ich bin drei Linien abgefahren. Für meine Körpergröße sind die Schilder schlecht lesbar und die Pläne in den Zügen nicht sehr aussagekräftig. Da hätte es sicher bessere Vorbilder gegeben, die man imitieren könnte.

Ascensor da Bica

Auf die Hügel der Stadt führen auch drei Standseilbahnen (Ascensor, aus dem 19. Jhdt.) und der prominente Elevador de Santa Justa (aus 1902). Alle diese Einrichtungen werden von CARRIS betrieben.

Elevador de Santa Justa

Über den Tejo kann sowohl mit alten Fähren, wie auch auf manchen Linien mit modernen Katameranen fahren.

Katameran am Tejo

Nicht vergessen sollte man bei den Verkehrsbauten die zwei mächtigen Brücken, die über den Tejo führen.

Die Brücke Vasco Da Gama

Taxis haben in meinen Augen vernünftige Preise, bzw. sie lassen mich darüber sinnieren, warum sie in Deutschland so teuer sind. Mercedes fährt man hier wie dort und auch die Spritpreise sind vergleichbar.

Segways

Die Polizei benutzt Segways für ihre Patrouillen und Elektroautos auf der Rua Augusta, der Hauptfussgängerzone (und riesiger Drogenumschlagplatz).

Elektroauto

Vorher noch nicht gesehen habe ich GPS geführte Dreiräder (Go Cars), ein Import aus Kalifornien, die meist im Konvoi und mit offensichtlichem Spaß durch die Straßen flitzen.

GoCars

Fahrkarte und Netzpläne gibt es in der Casa da Sorte, zwischen den beiden Plätzen Rossio und Figueira

Casa da Sorte

Die beiden Bahnhöfe, die ein Lissabon Tourist wahrscheinlich aufsuchen wird, sind Rossio (auch Restauradores genannt) für die Fahrt nach Sintra und Cais do Sodré für die Fahrten den westlichen Tejo entlang, z.B. bis zur Endstation Cascais. Wer vom Ausland mit dem Zug ankommt, tut dies in Santa Apolónia, direkt am Tejo östlich gelegen und ebenfalls - wie die anderen Bahnhöfe auch - mit Metroanschluss.

Bahnhof Rossio (Restauradores)

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Otto Buchegger

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