Wenn man vom Vatikan und seinen Museen, den vielen Kirchen und den antiken Zeugnissen Roms, die alle eigene Seiten hier haben, absieht, dann sind es vor allem Plätze, Stiegen, Brunnen und Monumente die die Besucher anziehen. Ist man gut zu Fuss und kennt sich aus, dann kann man sie alle in einem Tag besuchen (hier die Anleitung dazu)!
Das markanteste davon in sicherlich das Vittoriano, mit dem Altar des Vaterlandes und dem Grabmal des Unbekannten Soldaten an der Piazza Venezia, ganz im belebten Zentrum der Stadt. Ein Aufstieg und Rundgang lohnt sich, auch der kurze Weg zur Piazza del Campidoglio gleich nebenan.
Dann sind die Schauplätze von Filmen Besuchermagnete, am Abend vor allem der Trevibrunnen.
Hier kann man am besten jenes Schauspiel beobachten, dass man sonst auch sieht, das Versteckspiel Polizei - Fliegende Händler. Ich nenne sie besser fliehende Händler. Immer wenn Carabinieri auftreten, packen sie alles zusammen, um wenige Sekunden nachher wieder zu erscheinen. Will man geschickt handeln, so sind die besten Zeitpunkte immer kurz vor dem Polizeiauftritt, dann ist die Kompromissbereitschaft am größten.
Alle Rombesucher scheint es auch zur Spanischen Treppe zu ziehen, dort sitzen nicht nur viele Leute, sondern es gibt auch massenhaft Touristen in den umliegenden Fußgängerzonen. Unterhalb der Kirche Trinita dei Monti haben die Maler ihre Verkaufsstände aufgebaut.
Ein beliebter Treffpunkt ist sowohl tagsüber wie auch nachts die Piazza Navona. Auch hier gibt es Maler und einen der teuersten Cafes Roms im Ristorante Tre Scalini.
Nicht weit davon ist der Campo dei Fiori, der morgens Markt ist und später dann, auch mit den umliegenden Straßen, eine große Fußgängerzone wird. Das große, düstere Denkmal ist Giordano Bruno gewidmet, der 1600 als Ketzer auf diesem Platz verbrannt wurde.
Steigt man an der Metro A Spagna aus, kann man in einem Zug die Route Spanische Treppe, Trevibrunnen, Piazza Colonna, Pantheon, Piazza Navona, Campo dei fiori, Piazza Venezia ablaufen. Es sind zwar weniger als 4 km, aber es kann lange dauern, bis man alles gesehen, bestaunt und fotografiert hat. Und man wird dafür einen Stadtplan brauchen, sonst verirrt man sich zu oft.
Ein beliebter Bummel ist auch der gesamte Corso von der Piazza del Popolo zur Piazza Venezia. Es sind weniger als 2 km, immer schnurgerade zum Vittoriano, mit unzähligen offiziellen Gebäuden, Geschäften und Restaurants.
Etwas abseits liegt die Engelsburg am Tiberufer. Auch sie muss man gesehen haben. Rom hat offenbar in letzter Zeit Anstrengungen unternommen, das Tiberufer insgesamt etwas attraktiver zu gestalten, mit Radwegen und Minikreuzfahrten. Allerdings war ich davon eher enttäuscht.
Der Reiz Roms liegt eben doch innerhalb der Gebäude, in den vielen Kirchen, Palästen, Sammlungen und Museen. Vatikan, Galleria Borghese, Villa Giulia, Musei Capitolini, Palazzo Nuovo, Museo Nazionale Romano, Palazzo Altemps, Aula Ottagona und Palazzo Massimo alle Terme sind und bleiben die ersten Adressen für Kunstfreunde.
Wer das Grabmal von Goethes Sohn August besuchen will, es liegt auf dem Cimitero Protestante di Roma, Via Caio Cestio 6, westlich der markanten Piramide di Caio Cestio.
Der Lieblingsplatz der Schauspielerin Giulietta Masina ("La Strada") war der Orangengarten auf dem Aventin (Parco / Giardino degli aranci), etwas nordöstlich der Basilica Santa Sabina und nicht weit vom Circo Massimo.
Die neue Attraktion unter den Museen ist das MAXXI, Museo nazionale delle arti del XXI secolo in der Via Guido Reni 4, das Museum des 21. Jhdts, im Norden der Stadt, zwischen Olympiastadium und Stadio Flaminio.
Ich habe mich auch noch zu einem Ausflug zur EUR (Esposizone Universale di Roma), dem von Mussolini geplanten Gelände für die Weltausstellung 1942, die wegen des Krieges aber nicht stattgefunden hat, verleiten lassen. Es war ein angenehmer Kontrast einmal ein normales Wohnviertel zu sehen, aber wer dazu keine Zeit hat, hat auch nicht allzu viel versäumt.
Italien hat schönere Städte als Rom, z.B. Florenz und auch interessantere, z.B. Venedig. Trotzdem ist Rom als eine der wenigen Weltstädte eine Reise wert, nicht nur für katholische Pilger, sondern auch für alle anderen an Kultur interessierten Menschen.
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