Aber Wien hat seine Hausaufgaben bestens gemacht, das will ich fairerweise gerne betonen. Mit viel Kreativität und auch Können hat man sowohl die eigenen Landsleute, wie auch die Besucher, auf dieses Ereignis vorbereitet. Uneingeschränkte Gratulation zu dieser Großleistung, 12 Points for Vienna!
Meine Familie war ganz begeistert, sie ist zu einer der öffentlichen Vorproben am Donnerstag in der Stadthalle gewesen und ich hab nur Gutes dazu gehört. Es war also mehr als eine kalte Dusche, dass der österreichische Beitrag durchfiel. Ich fand, er war schlicht musikalisch zu gut. Für mich war er der beste in der Auswahl. Die Geschmäcker sind eben verschieden und um Musik geht es beim ESC schon lange nicht mehr.
Interessanter ist der Aspekt, dass zum ersten Mal in der Geschichte des ESC auch der Gastgeber komplett leer ausging. Ich habe versucht dafür Erklärungen zu finden, aber niemand in meinem Umfeld wollte auch nur dazu spekulieren.
Vorbei ist vorbei, der Sieg 2014 und die darauf folgende Ausrichtung in Wien 2015 werden als weiteres One Hit Wonder in die neuere Musikgeschichte eingehen. Wer alle Details nachlesen will, Wikipedia hat ein perfektes Archiv dazu geschaffen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest_2015
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest
Jetzt ist er wirklich fast fertig. Ganz fertig wird so ein großes Projekt nie. Ich wollte mich auch persönlich überzeugen. Ich finde ihn gelungen. Zumindest der Anfang für die Entwicklung eines ganzes Stadtteils ist erfolgreich gemacht worden. Die einzige interessante Frage für mich bleibt, warum können die Österreicher erfolgreich solche Megaprojekte stemmen und die Deutschen nicht?
Ich wollte mir den Besuch seniorenfreundlich gestalten. Habe erst in Hietzing (und nicht schon in Schönbrunn) die U4 verlassen, bin mit dem Bus 58A bis zum Montecuccoliplatz gefahren, habe den Hietzinger Friedhof durchquert und ihn beim Hintereingang am Seckendorff-Gudentweg verlassen und bin dann den Wegzeigern zur Gloriette, bzw. den vielen anderen Besuchern gefolgt. Bequemer geht es kaum. Achtung, nicht über den Maxingpark gehen, das wäre ein großer und beschwerlicher Umweg!
Die Gloriette von der Seite, ein unvertrauter Anblick!
Ausblicke auf Wien, beim Abstieg von der Gloriette. Auch wenn ich schon oft auf der Gloriette war, die Aussicht verändert sich doch stark, weil es immer neue markante oder hohe Gebäude gibt. Früher konnte ich diese auch alle benennen, heute gelingt es mir nicht mehr.
Die beiden Wiener Hausberge habe ich schon lange nicht mehr besucht. Vor allem der Kahlenberg ist ein großer Magnet für die Jugend geworden. Das hängt sicher mit der Modul Privatuniversität zusammen, die das Geschehen dort prägt. Die Sicht war ungewöhnlich gut, man konnte sogar den Schneeberg erahnen.
Wir haben die Gelegenheit auch genutzt, um das Heiligtum Schönstatt zu besuchen. Wir waren zu früh dran, sonst wäre ein Besuch im CafĂ© sicher nett gewesen.
Der Leopoldsberg ist z.Z. wegen Renovierung geschlossen. Der Ausblick auf Klosterneuburg, Korneuburg, den Bisamberg (der schon lange ohne den großen Sendemast ist), so wie auch auf Wien ist trotzdem fantastisch!
Etwas deplatziert wirken heutzutage die Erinnerungen an die Befreiung Wiens von den Türkenbelagerungen, wenn man weiß, wie viele Türken heute in Österreich friedlich leben!
Der Blick vom Leopoldsberg auf die Donau und die Stadtteile links der Donau ist einfach unglaublich.
Ein Mittagsessen im Hochseilklettergarten bei der Josefinenhütte hat den schönen Ausflug abgerundet.
Links der Donau findet schon lange das interessanteste Wachstum der Stadt Wien statt, ist mein Eindruck. Der Unterschied zum früheren Floridsdorf, in dem ich einige Jahre gewohnt habe, ist gewaltig. Gute Verkehrsanbindung, viele Neubauten, hoher Freizeitwert durch die Alte Donau und die Donauinsel. Eher neu ist der florierende Weinbau, mit den entsprechenden Heurigen z.B. in Stammersdorf und Strebersdorf.
Ähnliches außer den Heurigen - gilt auch für Kaisermühlen, mit noch besserem Freizeitwert, durch die einzigartige Lage zwischen alter Donau und Donauinsel.
Da ich im Vorfeld schon viel Werbung zur Seestadt Aspern gesehen habe, wollte ich mich auch persönlich darüber informieren. Auch hier wird der neue Stadtteil noch lange brauchen, sich zu entwickeln, aber der große Trumpf ist die Anbindung mit der neuen U2. In wenigen Minuten in der Kriau (WU), in einer halben Stunde an der Uni und nur wenige Minuten länger bis zur TU. Und dies alles ohne umzusteigen! Davon konnte ich als Student nur träumen!
Ich kaufe gerne in Simmering (Zentrum Simmering U3 Enkplatz, Ausgang Grillgasse) ein, gehe gerne ins Schloss Concordia (beim Tor 1) essen und besuche auch gerne den Zentralfriedhof. Also war ich während meines Aufenthalts auch wieder zwei Tage dort unterwegs und war wie früher auch sehr zufrieden mit den Angeboten.
Das gibt es nur im Concordia, das Super-Schnitzel ®!
Da wäre ich doch noch gerne mal wieder Student gewesen, wenn ich mir den neuen Campus der Wirtschafts-Universität in der Kriau an der U2 so anschaue. Da steckt auch viel Wissen in den Details (wie z.B. Sehschlitze für Hörsaaltüren, ein eigener Supermarkt). Aber auch die ideale Verkehrsbindung, wie auch die Nähe zur Messe und weiteren Firmen werden sich als sehr positiv erweisen.
Über sie wurde ja schon viel geschrieben und so wollte ich mir auch wieder 2015 einen persönlichen Eindruck beschaffen. Ich bin am Dienstag nach Pfingsten (der auch in Wien schulfrei war) am Vormittag vom Ring fast bis zum Gürtel und wieder zurück zur U3 Zieglergasse gegangen. Da gibt es noch einiges zu tun, ist mein Eindruck. Allerdings wird es irgendwann doch ein Happy End für diesen Versuch geben, erwarte ich. Erstens habe ich keinen Laden gesehen, der zumacht und zweitens haben die Sandler (ein Wiener Begriff für die Obdachlosen) sie schon zum Teil in Beschlag genommen. Ein untrügliches Zeichen, dass ein Ort Lebensqualität bietet.
Ein großes Problem der Aufwertung von städtischen Einkaufstraßen wird sicher bleiben. Es ist schwierig, Anlieferung und Müllentsorgung von der Flaniermeile zu trennen. Dies wird auch die Mahü treffen. Auch sind die Distanzen zwischen den U-Bahn Haltestellen (die auch die einzigen öffentlichen Toiletten haben) doch eher weit. Aber dafür kann man sicher im Laufe der Zeit Kompromisse und Lösungen finden. Da ich sowohl Heuschnupfer bin, wie auch die Sonne meiden muss, sind mir moderne Einkaufszentren ohnehin viel lieber, auch wenn sie nicht mehr in sind.
Ganz herzlichen Dank meiner Familie, die mich wieder bestens aufgenommen hat. Und ebenfalls ein großes Dankeschön an die super informierte, charmante Wienerin Dorly, die mich wieder mit vielen Insider Tipps versorgt hat und sicher durch Wiens Straßen gefahren hat.
Otto Buchegger, im Mai 2015