Wenn es etwas im Überfluss in Österreich gibt, dann ist es Kultur. Freude für die Seele, für die Sinne, Schönheit, Anregung, Genuss, Erleben, dies alles passt zu Österreich und auch zu Wien, das allerdings von manchen Insidern nicht als das wahre Zentrum der Kultur angesehen wird, sondern für sie ist es Graz, das 2003 sogar offiziell die Kulturhauptstadt Europas war.
Aber für die Touristen bleibt Wien das Zentrum. Es lädt zu einem reichen Tisch ein, an dem man nur zugreifen muss. Die Auswahl ist groß, die Preise sind vernünftig, die Kartenbestellung einfach, was will man als Tourist mehr.
Museen, Bibliotheken, Theater und Musikangebote sind wahrscheinlich die Ziele, die sie primär aufsuchen. Es gibt aber auch Gartenkultur, Kaffeehauskultur, Friedhofskultur, wunderbare Erzeugnisse der Handwerkskunst (von Stickereien, Möbel bis Porzellan), nicht zu vergessen die Münzen und Briefmarken, die sicherlich zu den schönsten der Welt gehören. Und auch die Wiener Musiker sind Weltklasse.
Für mich interessant ist die Kultur im Alltag. Gebrauchsgegenstände, von Spielkarten über Werbung bis zu den Gebäudefronten, wunderschöne Auslagen, sie schmücken die Stadt und machen das Leben lebenswert. Wer länger in Wien gewohnt hat, wird fast überall außerhalb Österreichs feststellen, dass die Welt arm an Kultur ist.
Ich bin nicht in der Lage auch nur annäherungsweise den Kulturreichtum Wiens auf meinen Seiten darzustellen. Ich will hier lediglich Appetit aufs Selbstentdecken machen und einige praktische Hinweise geben, wie man das überreiche Angebot nutzen kann.
Karten für alle Bundestheater (dazu gehöre auch das Burgtheater und die Staatsoper) gibt es in der Zentralen Vorverkaufsstelle Operngasse 2, aber auch im Internet. Das Programm des Theaters in der Josefstadt wird auch Senioren ansprechen. Die Karten sind oft sehr preiswert (weil subventioniert) und meist problemlos übers Internet zu bestellen.
Unabhängig von den sprichwörtlich guten Vorstellungen sind auch die Gebäude einen Besuch wert. Man sollte also die Abende nützen und in Wien ausgehen!
Im Raimundtheater, Theater an der Wien und im Ronacher wird man bestens bedient. Musicalkarten früh bestellen, sie erfreuen sich großer Nachfrage.
Kunsthistorisches Museum (Buffet am langen Donnerstagabend)
Albertina (in 2003 wieder eröffnet)
Technisches Museum, wurde komplett umgestaltet. Sehr lobenswert ist, dass man fotografieren darf!
Haus der Musik interaktives Erleben begeistert alle Generationen
Museumsquartier mit Leopoldmuseum (Schiele, Klimt) und MUMOK
Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Am 1. Dezember 2005 fand die Eröffnung des neu gestalteten Globenmuseums der ÖNB im Palais Mollrad in der Herrengasse (direkt neben der U3 Herrengasse) in Wien statt. Der Besuch lohnt sich!
Universität am Schottenring (unbedingt hineingehen!)
Wiener Festwochen im Frühjahr, mit der wunderbaren Festbeleuchtung
Postsparkasse mit Jugendstileinrichtung und der Jugendstilpavillon am Karlsplatz von Otto Wagner. Der Otto-Wagner Pavillon bleibt noch bis März 2006 geschlossen, aber dafür gibt es jetzt ein Museum Postsparkasse, in dem man auch fotografieren darf.
Die Otto Wagner Kirche in Steinhof (U3 bis Ottakring, dann weiter mit dem Autobus 48A bis Otto Wagner Spital, Psychiatrisches Zentrum) wird nach langen Renovierungsarbeiten am 1. Oktober 2006 feierlich wieder eröffnet.
Ballsaison (Wiener Ballkalender)
Einen gute Einführung bietet der Wien Kulturverführer, wer sich über die Kulturszene auf dem laufenden halten will, kann z.B. den STANDARD lesen oder Radio Wien einschalten (89.9 und 95.3 MHZ).
Am Karlsplatz hat die Stadt Wien ein eigenes Museum, das Wien Museum.
Nicht vergessen sollte man das lokale Angebot für Weiterbildung z. B. in der Urania (mit eigener Sternwarte) und die immer wieder neuen Ausstellungen, über die man sich am besten dann vor Ort informiert.
Kultur ist auch in Wien nicht nur auf wenige Orte fixiert, vielfach findet man im Straßenbild schöne Fotomotive und Anregungen für die Gestaltung eines bunteren Lebens.
Für das Kunsthaus und andere Hundertwasser Einrichtungen gibt es eine eigene Seite, ebenso für das Belvedere, die Hofburg, Schönbrunn und den Zentralfriedhof.