Dienstag, 27.Juli 2004
Heute wollten noch einmal etwas Besonderes machen. Zur Diskussion standen der Strand oder der Joshua Tree National Park. Ehrlich gesagt, so schön der Pazifik zum Surfen ist, für normales Schwimmvergnügen ziehe ich das Mittelmeer, die Badewanne Europas vor.
Also fuhren wir wieder in die Wüste. Der Weg führte in Teile des Beckens, die wir bisher noch nicht gesehen hatten, wir Riverside und Beaumont. Zuerst hinauf in die Berge und dann wieder hinunter in die Wüste auf Meeresniveau.
Wir erlebten auch den berühmten Andreasgraben, die Trennlinie zwischen den großen kontinentalen Platten, an der es häufig Erdbeben gibt.
Den ersten Stopp machten wir in Palm Springs, einem netten, kleinen Wüstenort mit etwa 40.000 Einwohnern. Guter Platz, um Kinder großzuziehen, so nennen Amerikaner diese Städte.
Vor Palm Springs sahen wir die größte Windkraftwerkanlage unserer Reise. Eine kurze Schätzung ergab, dass hier mehr als 1000 Kleinwindkraftwerke in Betrieb sind, die von einem heißen, sehr starken Wind auch alle angetrieben wurden. Der Wind hat uns dann den ganzen Tag begleitet, stellenweise sogar stürmisch.
Philipp konnte sich gut vorstellen, dass man bei diesem heißen Wind leicht verdurstet, auf jeden Fall trocknet die Haut sehr stark aus. Wir haben uns bei einer Pause die Köpfe nass gemacht und bis wir wieder beim Auto waren, war schon wieder alles trocken, es ist wie wenn man mit dem ganzen Körper in einen Fönstrom eintaucht.
Wir durchquerten den Joshua Tree National Park (Info deutsch und englisch) von Süden nach Norden auf meist sehr guten Wegen, angeblich sollen hier 1,3 Millionen Besucher pro Jahr vorbeikommen, aber an diesem heutigen Dienstag haben wir vielleicht 10 Autos angetroffen. Der Reiz des Nationalpark lebt von den Pflanzen, die an einigen eng begrenzten Stellen wachsen, der Rest ist öde Schotterwüste, mit einigen interessanten Felsformationen, zum Beispiel einem Totenkopf (Skull Rock).
Im Wesentlichen sind es vier auffällige Pflanzenarten, die man sieht. Am häufigsten die großen, palmenähnlichen Kakteen, die Joshua Trees, die dem ganzen Park ihren Namen gegeben haben, dann noch kleinere Pflanzen, die den Eindruck erweckt haben, als wären sie zum Teil verbrannt. Vor den Stacheln wird man gewarnt, warum weiß ich aber nicht, entweder sind sie giftig oder sonst unangenehm, auf jeden Fall sollte man sie nicht berühren.
Für die Durchquerung des Nationalparks brauchten wir mit vielen Fotopausen etwa zwei Stunden. Beeindruckend ist der Blick von einem der höchsten Punkte in den Andreasgraben, der deutlich macht, wie durch die Kanalisierung des Colorado Rivers dieses Wüstengebiet bewohnbar wurde.
Wir sahen auch wieder eine größere Solaranlage und erstaunlich viel Grün, zum Beispiel auch Golfplätze. Ob dies wirklich so förderlich ist, habe ich meine Zweifel. Auf der Rückfahrt ging es entlang der Route 62 durch ein erstaunlich dicht besiedeltes Gebiet, bevor wir dann wieder auf der I-10 Richtung Los Angeles zurückfuhren.
In unserer Richtung war der Verkehr zwischen 17 und 19 Uhr nur an einigen Stellen zähflüssig, ansonsten lief es echt prima, worüber ich sehr dankbar bin, denn ich wurde dann doch recht schnell müde.
Mit dem Joshua Tree National Park haben wir heute den letzen Nationalpark unserer Reise besucht, dabei haben wir gelernt, dass unser Pass ein ganzes Jahr, also 12 Monate vom Kaufdatum an, gelten würde, wir könnten also bald wieder kommen.
Philipp begeistern immer wieder die Aufschriften wie "PED XING" (pedestrian
crossing, Fußgängerübergang) und andere Abkürzungen.
Nach 2 Tagen weiß ich jetzt, warum dieses Super8 Motel so viel billiger ist, als das
andere. Es ist zwar viel näher an Disney Land, aber die Themenparks sind von hier nur mit
dem Auto erreichbar.
Man kann vom Hotel zu Fuß auch in kein Restaurant kommen. Will man die Themenparks so besuchen, wie wir, mit einer Mittagspause und mit einem Spaziergang dort hin, dann ist dieses Hotel am Disneyland Drive nicht zu empfehlen. Für unsere Zwecke aber war es genau richtig, wir sind sowieso immer mit dem Auto unterwegs gewesen.
www.euxus.de/usa-joshua-tree.html