Montag, 26.Juli 2004
Nachdem vor allem Philipp in den letzten Tagen sehr aktiv war, (3 Themenparks in 4 Tagen) wollten wir heute wirklich einmal etwas kürzer treten, aber das Schicksal hat es nicht gut mit uns gemeint. Schon um 05.55h weckte uns der Radiowecker mit spanischer Musik (die schalten die Putzfrauen immer ein, wenn sie das Zimmer machen) und so war es vorerst mit der Morgenruhe vorbei.
Aber wir schliefen wieder ein und ich holte mir kurz vor 9 das Gratisfrühstück vom Buffet, sprich es gab dort Kaffee und Donuts. In diesem Hotel war das Frühstückszimmer sogar ganz anregend gestaltet, im Gegensatz zu den früheren Motels, wo es auch immer zwischen 6 und 9 Uhr morgens ein so genanntes "Continental Breakfast" gibt.
Am Morgen wollten wir einmal die nähere Umgebung erkunden und haben uns als Ziel gesetzt, eine Mall zu finden. Das ist eine große, überdachte Kaufhausanlage, mit vielen einzelnen Geschäften und den üblichen Großgeschäften.
Aber wir haben es an diesem Morgen nicht geschafft. Wir fanden zwar das Stadion, mehrere Kino-Paläste mit riesigen Ausmaßen, aber keinen Mall, sondern nur viele Plazas, wie diese Plätze mit Einzelgeschäften hier heißen.
Mich erinnerte die Situation sehr an die Unterweisung, die wir als Einwanderer vor 20 Jahren bekommen haben, nämlich immer gleich etwas zu kaufen, wenn man es findet. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass man es später noch mal bekommt geht gegen Null. So ist es auch mit den Geschäften, man sollte meinen, dass in dem Ballungsgebiet von Los Angeles es nur so von Malls wimmelt, aber weit gefehlt.
Nach dem Mittagessen versuchten wir es erneut, diesmal aber mit besserer Vorbereitung. Wir haben im Telefonbuch nachgeschaut, auch einen akzeptablen Mall in Brea gefunden und in jedem amerikanischen Telefonbuch gibt es auch immer eine Landkarte, damit man weiß, wie man dorthin findet.
Mit diesem Wissen kamen wir auch dort im Brea Mall an, aber wir fanden nicht was wir suchten, nämlich Schuhe für Philipp und eine Lesebrille für mich. Aber immerhin haben wir bei diesem Ausflug zwei mal die Stadt Fullerton durchquert, einen wirklich schönen Ort mit breiten Straßen, Palmen, gepflegten Häusern, so, wie man sich Kalifornien vorstellt.
Pünktlich am Abend um 09.25h sind wir mit vielen anderen Hotelgästen auf die Aussichtspunkte gestiegen und wieder das 400 Meter entfernte Feuerwerk von Disneyland bewundert.
Auch heute wieder mussten wir feststellen, dass ich meine Digitalkamera Olympus C-5050 immer noch nicht ganz beherrsche und die Bedienungsanleitung hätte lesen sollen.
Früher haben mich übrigens in Kalifornien die Besoffenen und die Junkies besonders gestört. Besonders am Freitag ab 16h wurde es gefährlich, durch ihre spezielle Fahrweise. Dies scheint besser geworden zu sein, auch wenn California immer noch so seine Eigenheiten hat.
Im Fernsehen haben wir den Wahlkongress der Demokraten in Boston verfolgt und zwei wirklich gute Reden von Hillary und Bill Clinton genossen. Besonders Bill Clinton ist immer noch beeindruckend, mit einfachen Worten kann er - für jeden verständlich - die Unterschiede zwischen Republikanern und Demokraten herausarbeiten und die Anhängerschaft mobilisieren. Immer wieder gab es "Standing Ovations" für ihn.
In den Fernsehnachrichten nimmt weiterhin der Irak die wichtigste Rolle ein, mich wundert es, dass dieses Thema die Amerikaner immer noch so interessiert. Eigentlich müssten sie inzwischen ja abgestumpft sein.
In der Werbung fällt vor allem das Wort "carb" (Kohlehydrate) sehr auf. Das ganze Land scheint auf die "carbs" verzichten zu wollen. Sehr viele "low carb" Produkte werden angeboten. Am Rande bemerkt, ich habe während dieser Reise nicht zugenommen. Zum geflügelten Wort unserer Reise, wird "Do it now", mit breitem Arnold Schwarzenegger Akzent gesprochen.
Damit es nicht ständig Streit um das Programm gibt, habe ich ("der ich die Reise hier bezahle") beschlossen, dass wir keine Werbung und keine Sendungen mit eingeblendetem Gelächter mehr sehen.
Es ist erstaunlich, wie wenig dann noch übrig bleibt. So haben wir in der besten Abendsendezeit keinen brauchbaren Film gefunden. Wenn man von der Sprache absieht, kann man fast alle Inhalte, die hier angeboten werden, auch in Deutschland sehen. Unser deutsches Fernsehprogramm hat also schon USA-Niveau erreicht.
Wir sind überrascht, dass es hier in der Küste gar nicht so heiß wird. Trotzdem herrscht in Kalifornien schon wieder Strommangel und wir hören im TV Vorschläge, wie man Strom spart. Alltag in Kalifornien eben.
www.euxus.de/usa-kalifornien.html