Montag, 12.Juli 2004
Die Nacht im Church Blue Pine Motel in Panguitch war ausgesprochen erholsam. Das Frühstück gab's gleich gegenüber (zu Fuß!) in einem typisch amerikanischen Restaurant. Wir nahmen die Klassiker des amerikanischen Frühstücks zu uns: Philipp French Toast und ich 2 Eier, leicht angebraten (2 eggs over easy), dazu Bacon (Speck) und Hash Browns. Die Hash Browns, so wie man sie früher gemacht hat, einfach Kartoffelschnitze angebraten. Kostenpunkt für uns beide: 19 Dollar.
Für heute stand der Zion National Park (Info deutsch und englisch) auf dem Programm. Nach etwa 2 Stunden Fahrt durch das Long Valley entlang der Route 89 haben wir die stets wechselnde Aussicht auf einen kleinen Fluss mit grünen Wiesen genossen. Philipp wird sich hier einmal ein kleines, abgelegenes Grundstück kaufen. :-)
Vor dem Eingang zum Zion National Park müssen alle Camper anhalten und eine besondere Belehrung über sich ergehen lassen. Auch vor jedem Tunnel müssen sie diese Belehrung noch einmal unterschreiben.
Mich erinnert das an die alte Diskussion, ob es besser mit dem Auto oder besser mit dem RV (Recreation Vehicle), wie hier die Campmobile heißen, zu fahren.
Wir kamen durch den Osteingang und mussten nach einer längeren Strecke, die uns bei dem Checkered Mountain vorbeiführte, etwa 20 Minuten warten, bis wir durch den 1,3 Miles langen Tunnel fahren konnten. Nach dem Tunnel eröffnet sich ein fantastischer Blick.
Ich hatte ihn nicht so toll in Erinnerung, wahrscheinlich lag es an der Beleuchtung, dass diese 100erte Meter hohen Steilwände besonders eindrucksvoll gewirkt haben, schroff und majestätisch, wirklich imposant.
Das ist der Eindruck, den man, wenn man mit eigenen Augen schaut, vom Zion bekommt. Ich fürchte, dass auch hier die Fotos das nicht wiedergeben können, aus dem einfachen Grunde, weil die Größenverhältnisse nicht gut genug gezeigt werden können. Am ehesten helfen noch die Bäume eine Relation herzustellen.
Wir waren ja am Vortag im Bryce Canyon und in meiner Erinnerung fand ich den Bryce Canyon viel schöner als den Zion, aber bei dieser Reise ist mir klar geworden, dass man die beiden eigentlich schlecht vergleichen kann.
Schöner und fantasiereicher, anregender ist sicherlich der Bryce Canyon, aber monumental beeindruckender der Zion. Auf unserer Fahrt zum Südeingang / Ausgang wurden von Philipp einige Fotos gemacht. Ich musste mich auf die doch ziemlich kurvenreiche Strecke konzentrieren.
Leider waren auch dieses Mal alle Parkplätze am Visitor Center belegt und wir konnten die Shuttlefahrt durch den Canyon wieder nicht in Anspruch nehmen, weil Autos dort verboten sind. Aber ich denke, dass der Canyon kaum beeindruckender sein kann, als das was wir bisher gesehen haben. Also haben wir umgedreht und sind diesen traumhaften Weg wieder zurück zum Osteingang gefahren, dieses Mal glücklicherweise ohne Stau im Tunnel.
Will man diese Canyonfahrt mit dem Shuttlebus machen, dann sollte man wahrscheinlich sehr früh, also zwischen 8 und 9 Uhr schon am Südeingang sein. Durch das Long Valley ging es zurück ins Hotel, zu einer längeren Siesta. Nach dem Mittagschlaf sind wir noch einmal zum Bryce Canyon (Info deutsch und englisch) aufgebrochen, dieses Mal war die Beleuchtung anders, es hat sogar in der Nachbarschaft geregnet und es gab überall dunkle Wolken.
Im direkten Vergleich zum Zion war alles überschaubarer und kleiner als gestern. Aber auch die zweite Fahrt hat sich gelohnt, vor allem auch wegen der Fahrt durch den Red Canyon.
Philipp hat im Visitor Center Ansichtskarten und später in der Lodge auch die dazu passenden Briefmarken gekauft. Abendessen gab es im Subway, einem Sandwich-Laden. Aus 5 Arten von Brot, in Deutschland würde man es "Seelen" nennen, hier kann man sich viele Variationen von Sandwiches machen lassen. Leider ist der Bestellvorgang sehr kompliziert, wegen der vielen Bestelloptionen und so werden sich diese Produkte bei Ausländern keiner großen Beliebtheit erfreuen.
Wer aber mit netten, jungen Amerikanerinnen reden will und Geld sparen will, ist hier sicher gut aufgehoben. Ungenießbar sind allerdings leider alle angebotenen Getränke. Es lohnt sich, eine Flasche Wasser an der Tankstelle nebenan zu kaufen und dazu zu trinken.
Wir haben hier in Panguitch auch wieder getankt, eine Gallone Super kostet 2,05 Dollar. Interessant war, dass man erst nach dem Tanken bezahlt hat. Bisher mussten wir immer im Voraus bezahlen, entweder in Bar oder mit der Kreditkarte. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein!
Wir waren heute auch in einem typisch amerikanischen Hardware-Store und haben dort einen Karottenschäler und 2 Teflon-Küchen-Schaufeln gekauft, die es in Deutschland in dieser praktischen Form nicht gibt. Beim Essen haben wir wieder mal Dorito-Nachos ausprobiert und Philipp hat sich eine Flasche Dr.Pepper Root-Beer gekauft. Wann er sie trinken wird, wissen wir noch nicht.
www.euxus.de/usa-zion-bryce-canyon.html