Montag, 19. Juli 2004
Wir bleiben einen weiteren Tag in Laughlin. Den noch relativ angenehmen Morgen nutzen wir für einen Spaziergang am Wasser. Besonders die Karpfen mit ihrer riesigen Größe und Zutraulichkeit sind sehenswert.
Philipp erkundigte sich nach den Preisen für die Sea-Doos, 79 Dollar für eine Stunde sind ihm zu teuer. Wir frühstücken im Flamingo, das - wie auch unser Riverside - auch schon am Morgen ganz gut besucht ist.
Wir treffen auch hier sehr viele viel zu dicke Leute, die zum Teil sogar mit einem elektrischen Rollstuhl von Spieltisch zu Spieltisch fahren. Wir spekulieren, ob wir hier wirklich die typisch amerikanische Bevölkerung sehen oder ob die Leute hier nicht doch eine negative Auslese sind. Auf jeden Fall treffen wir auch in Laughlin, wie auch schon vorher in Las Vegas, wieder auf sehr viele alte Leute und darunter auch auf viele Raucher und Raucherinnen.
Wir erholen uns bestens hier. Ich spiele, setze 45 Cents ein und gewinne 50 Cents, die aber nicht einlöse. Das war alles, was wir gegambelt haben. Also die Spielsucht scheint nicht mein Problem zu sein. Für Kinder gibt es eigenes Casino, wo zwar ohne richtiges Geld, aber sonst ganz im Stil der Großen, gezockt werden kann. Laughlin ist wahrscheinlich auch der einzige Ort, wo man mit dem Wassertaxi von Casino zu Casino fahren kann. Zu Fuß ist es tagsüber selbst für die kurzen Distanzen zu heiß!
Gespielt wird übrigens nicht nur in Nevada. Es gibt mit Atlantic City ein ähnliches Spielerparadies auch an der Ostküste. Und zunehmend wachsen in den vielen Indianerreservaten, auch in Kalifornien, die Casinos wie Pilze aus dem Boden. Die besonderen Rechte der Indianer, mit dem Spiel-Knowhow, meist aus Las Vegas eingekauft, verändern das Verhalten der Amerikaner.
Es scheint sich für die Betreiber zu lohnen. Für zwei Stunden Spielen am Automaten bekommt man z.B. eine Gratisübernachtung. Ich schließe daraus, dass man in diesem Zeitraum so im Durchschnitt um die 40 Dollar verliert. Überall stehen Geldautomaten (ATM), damit man nachtanken kann. Andererseits, wer am Spielen sehr großes Vergnügen hat, 20 Dollar pro Stunde Spaß und Unterhaltung sind auch gerechtfertigt, denke ich.
Philipp verbringt die meiste Zeit am Pool und schwätzt dort mit Kaliforniern, Armeniern, die aus der Sowjetunion eingewandert waren. Ich sitze viel am Fenster und genieße die Aussicht auf den gegenüberliegenden Flughafen von Bullhead City in Arizona. Man könnte meinen, dies wäre ein öder Anblick, aber es ist ständig was los. Viele kleine Flugzeuge landen und starten. Und auf dem Colorado River vor uns ist ständig Verkehr. Das Pendelboot zum anderen Ufer kurvt blitzartig um die Insel und die Sea-Doos und Schnellboote flitzen durchs Wasser, dass es nur so eine Freude ist. Von der Höhe des 26.Stockwerks gesehen passiert dies alles fast lautlos.
Es gibt auch eine riesige Mall zum Einkaufen. Auch hier alles viel preiswerter als in Las Vegas. Ein schöner Ort, um Urlaub zu machen, wenn man die Hitze gut verträgt!
www.euxus.de/usa-laughlin.html