Mittwoch, 28.Juli 2004
Die letzte Nacht vor dem Abflug wollte ich wieder in Flughafennähe verbringen. Zu oft bin ich nämlich unter wahnsinnigem Stress zum Flugzeug geeilt, das wollte ich dieses mal auf jeden Fall vermeiden.
Klug wäre es gewesen, auch diese Hotelnacht in Deutschland zu buchen, leider habe ich dies versäumt und so haben wir jetzt ein Hotel in der Einflugschneise. Prompt haben wir uns auch in Flughafennähe wieder verfahren.
Das Problem für uns ist, dass wir die Himmelsrichtungen bei diesem hohen Sonnenstand nicht einschätzen können. Nord und Süd sind kaum auseinander zu halten, so fehlt auch die Ost-West-Orientierung, zumindest um die Mittagszeit.
Von Anaheim sind wir einen großen Umweg über die Küstenstraße Nr.1 gefahren und an allen prominenten Stränden wie Long Beach oder Huntington Beach vorbeikommen. Diese Strände sind stellenweise wirklich schön, aber wenn man nach links und rechts schaut, ist der Anblick oft wirklich ernüchternd: Kraftwerke, Ölpumpen, Ölbohrinseln vermitteln nicht gerade die Ferienstimmung von Bay Watch.
Mit Philipp an der Seite habe ich es auch gewagt, durch die Hafengegend zu fahren, wo sich auch riesige petrochemische Anlagen befinden. Wir fragen uns, ob sie nicht größer sind als bei der BASF in Ludwigshafen.
Ich erkläre Philipp, woran man in Amerika Gegenden mit niedrigem Einkommen gut erkennen kann, wenn keine Menschen auf der Straße sind. Für Außenstehende ist das gar nicht so einfach und es bedarf etwas Erfahrung für das richtige Einschätzen. Leider sind arme Gegenden hier auch immer gefährliche Zonen.
Der Weg vom Huntington Beach bis zum Flughafen dauert 2,5 Stunden. Mit allen unseren anderen Fahrten können wir mit Fug und Recht behaupten, wirklich viel vom Los Angeles Becken gesehen zu haben.
Die Mittagszeit haben wir in einem Border's Bookstore verbracht, einem riesigen Laden, in dem es Musik und Bücher gab und auch ein kleines Kaffeehaus. Obwohl das Angebot sehr gut ist, hat es mich doch in manchen Beziehungen etwas enttäuscht, so konnte man die meisten CDs nicht anhören, es gab keinen Internetanschluss, sondern Border's hat ein eigenes (wirklich gutes) System um die Bücher zu finden. Ein paar wenige Klicks genügen und man weiß ob und wo das Buch im Laden zu finden ist.
Philipp kauft sich 3 informative Bücher, ich kaufe mir 3 CDs, zur Überraschung von Philipp einen wirklich guten Trance-Mix, einen schönen alten Bluegrass-Sampler und eine Stunde Meeresrauschen.
Das Meeresrauschen war ein Flop, hat sich dann herausgestellt, weil mit Musik "enhanced". Der Bluegrass hat mich aber dann beim Schreiben der Internet-Seiten bestens unterhalten.
www.euxus.de/usa-los-angeles.html